Kaiserbäder

Man muss sie gesehen haben, die mondänen Kaiserbäder auf Usedom. Nahtlos gehen sie ineinander über und vereinen das Gefühl lebendiger Sommerfrische mit dem Charme prunkvoller Bäderarchitektur. Irgendwo sonst findet sich ein derartiges Ensemble aus Gründerzeitvillen, gespickt mit Elementen des Klassizismus, Historismus und Jugendstil, aber auch der Renaissance und des Barock. Hier wurde gebaut, was dem Hausherrn gefiel.

Noch heute gilt für die einstige Badewanne Berlins: „Sehen und gesehen werden“. Das Flanieren auf der 9km langen und damit längsten Promenade Europas, immer entlang der schönen Bädervillen, gehört genauso zu einem Aufenthalt in den Kaiserbädern wie der Besuch der Seebrücke in Ahlbeck. Sie gilt als Wahrzeichen der ganzen Insel und ist die älteste an der deutschen Ostseeküste. Die Alte Dame, wie sie von den Einheimischen liebevoll genannt wird, hat schon so manche Stürme überstanden. Auf ihr genoßen Berühmtheiten den Blick über die Ostsee. Könige und Königinnen, Schauspieler und Schriftsteller, Maler und Politiker. Und sie tun es noch.

Nur zwei Kilometer nordwestlich streckt sich die moderne Seebrücke von Heringsdorf 400m weit ins Meer. Ihre vielen spitzen Türme erinnert an die alte Kaiser-Wilhelm-Brücke, die einst an gleicher Stelle stand und Mitte des 20. Jahrhunderts dem Feuerteufel zum Opfer fiel. In Heringsdorf nahm vor etwa 200 Jahren die Geschichte der Kaiserbäder ihren Anfang, als Forstmeister Bernhard von Bülow auf der höchsten Erhebung hier ein Logierhaus errichtete. Noch heute steht das Weiße Schloss auf dem Kulm und beherbergt Gäste.

Bansin ist das jüngste der drei Kaiserbäder, doch nicht weniger mondän. Die prachtvolle Bergstraße mit ihren dicht aneinander stehenden Bädervillen ist eine Augenweide und vom Seesteg aus in all ihrer Schönheit zu sehen.