Nach drei Jahren Laufzeit wurde das Projekt „Modellregion Insel Usedom und Stadt Wolgast“ zum 31.12.2023 erfolgreich abgeschlossen. Mit der gegenseitigen Anerkennung der Kur-/Gästekarte, der Einführung der UsedomCard und der staatlichen Anerkennung als Tourismusregion haben die Inselgemeinden unter Federführung der Usedom Tourismus GmbH (UTG) wesentliche Ziele des Projekts erreicht. Auch über das Ende der Projektlaufzeit hinaus soll die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit fortgeführt werden.
Das vom Wirtschaftsministerium des Landes M-V initiierte und finanziell geförderte Projektvorhaben „Modellregion Insel Usedom und Stadt Wolgast“ hat den Grundstein für die formalisierte interkommunale Zusammenarbeit der Gemeinden gelegt, so dass in dem dreijährigen Prozess intensiv an den gemeinsamen Vorhaben gearbeitet wurde. Unter dem Motto „Eine Insel – ein Erholungsgebiet – ein Erhebungsgebiet“ verfolgte die UTG als beauftragte Koordinierungsstelle der Gemeinden sechs wesentliche Zielstellungen von denen fünf erfolgreich realisiert werden konnten. Dazu zählen u.a. die Einführung einer harmonisierten Satzung, welche wiederum die Grundlage für die Kalkulation einer gemeinsamen Kurabgabe bildet. Ebenso zählen dazu die gegenseitige Anerkennung und Gültigkeit der Kurkarte in der gesamten Region, welche mit dem Prädikat „Tourismusregion“ am 25.10.2023 staatlich anerkannt worden ist.
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer lobte bei der Urkundenübergabe die Vorreiterrolle der Insel Usedom und der Stadt Wolgast im Tourismusland M-V „Die Insel marschiert mit gutem Beispiel voran. Urlaubern ist es nicht wichtig, wo eine Gemeindegrenze beginnt oder aufhört. Unsere Gäste suchen Erholung in einer Region und wünschen sich ein über Gemeindegrenzen hinweg ineinandergreifendes Angebot. Das gibt es jetzt in der neuen Tourismusregion Insel Usedom und Stadt Wolgast.“
„Es ist im höchsten Maße wertzuschätzen, was alle beteiligten Akteure in dem dreijährigen Prozess der Modellregion gemeinsam erreicht haben. Mit der Anerkennung als Tourismusregion bekennen sich flächendeckend 24 Gemeinden der Insel Usedom mit der Stadt Wolgast dazu, künftig an einem Strang zu ziehen und geschlossen als eine Insel zu agieren“, freut sich Michael Steuer, Geschäftsführer der Usedom Tourismus GmbH. „Das ist eine große Errungenschaft, die es in Zukunft zu pflegen und weiterzuentwickeln gilt. Mein großer Dank gilt den Bürgermeistern, den Gemeinde- bzw. Stadtvertretern, den Amtsvorstehern und leitenden Verwaltungsbeamten, den Kurdirektoren sowie den Mitgliedern des Beirats der Modellregion Insel Usedom und Stadt Wolgast. Wir freuen uns ebenfalls, dass sich alle Seebäder und die Stadt Wolgast als Gesellschafter der UTG per Beschluss dafür ausgesprochen haben, die wichtigen Aufgabenstellungen auch nach Ablauf der Projektlaufzeit fortzuführen und an der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit festzuhalten.“
Neben den acht Seebädern planen nun auch weitere Gemeinden, sich dem einheitlichen Erhebungsgebiet anzuschließen. Die Stadt Wolgast, Stolpe und Krummin haben bereits Grundsatzbeschlüsse gefasst, die UsedomCard zum 01.01.2025 einzuführen. Auch Peenemünde, Mölschow, Sauzin und Usedom Stadt haben ihr Interesse bekundet. Weitere Inselgemeinden haben durch die Anerkennung als Tourismusregion nun ebenfalls die Möglichkeit, ihre touristische Infrastruktur und Angebote über eine Kurabgabe zu refinanzieren und ihren Einwohnern und Gästen die UsedomCard zur Verfügung zu stellen.
Darüber hinaus wurde die Digitalisierung als weitere wesentliche Zielstellung in dem dreijährigen Prozess konsequent verfolgt. So ist die neue UsedomCard nicht nur in Papierform, sondern auch auf dem Smartphone verfügbar. Dieses Angebot ist nun in allen Seebädern nutzbar. Ab Frühjahr 2024 wird es zudem einen Login-Bereich auf der usedom.de geben, der Gästen und Einwohnern personalisierte Informationen rund um ihren Aufenthalts- und Wohnort bietet.
Einzig beim Thema ÖPNV konnte bislang keine inselweit einheitliche Lösung erzielt werden. Zwar bieten einzelne Gemeinden – die Kaiserbäder und Ückeritz – individuelle Lösungen für die Integration von Mobilitätsangeboten in die UsedomCard an, für die flächendeckende Einbindung von Bus und Bahn in die UsedomCard fehlt jedoch die Zustimmung der meisten Inselgemeinden.