Mehr als 300 Vertreter aus Tourismus, Politik und Wirtschaft erwartet / Erstmals mit Präsentation des Sparkassen-Tourismusbarometers / Neue Partner: Ostdeutscher Sparkassenverband und Industrie- und Handelskammern aus MV / Tourismuspreis des Landes gemeinsam mit ADAC Hansa verliehen
Unter dem Titel „Regenerativer MV-Tourismus – Weichenstellungen für die nachfolgende Generation“ veranstaltet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Ostdeutschen Sparkassenverband (OSV), den Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommern, dem ADAC Hansa e. V. sowie touristischen Partnern aus MV am 10. und 11. Oktober die MV-Tourismustage im Radisson BLU Hotel Rostock.
Insgesamt werden mehr als 300 Gäste aus der Tourismusbranche, Politik, Wirtschaft sowie Medienvertreter erwartet. Neben der Tagung am ersten und den Workshops am zweiten Tag zählt die Verleihung des Tourismuspreises Mecklenburg-Vorpommern in den zwei Kategorien Lebenswerk und Innovation zu den Höhepunkten der diesjährigen MV-Tourismustage. Exklusiver Partner dafür ist erneut der ADAC Hansa.
Erstmals wird im Rahmen der MV-Tourismustage das Sparkassen-Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes mit aktuellen Analysen und spezifischen Kennzahlen für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Bewährt ist dafür die Zusammenarbeit mit der Tourismusberatung dwif-Consulting GmbH.
„Tourismus soll nicht nur ausbalanciert, sondern förderlich für eine Region sein. Nachhaltigkeit allein reicht nicht aus, wir müssen auch lokale Kreislaufwirtschaft, den Erhalt des kulturellen Erbes und natürlich die nachfolgenden Generationen mitdenken. Wir wollen mit den Tourismustagen ein tieferes Verständnis von der Maxime ‚Regenerieren statt verbrauchen‘ entwickeln. Dazu stehen handfeste Themen von heute auf der Agenda wie regeneratives Wirtschaften, Unternehmensnachfolge, künstliche Intelligenz und Fachkräfte“, sagte Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
„Tourismus ist für unser wunderschönes Land ein wichtiges Aushängeschild und ein entscheidender Wirtschaftsfaktor gleichermaßen. Wir unterstützen die Branche deshalb zielgerichtet und wirksam auf dem Weg zu einem nachhaltigen und gleichzeitig attraktiven Tourismus der Zukunft. Leuchtturmprojekte wie der Skywalk und die neuen Außenanlagen im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl auf Rügen zeigen beispielhaft, wie das wachsende Bedürfnis der Gäste nach einem Naturerlebnis zur Stärkung unseres Tourismuslandes beitragen kann. Investitionen in saisonunabhängige Angebote sind weiter notwendig, um auch im Wettbewerb mit anderen Ländern mithalten zu können. Unsere Natur ist ein besonderes Argument im Werben um Gäste – nachhaltiger, regenerativer Tourismus ist deshalb nicht nur ein Trend, sondern auch die Basis für unseren zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg“, ergänzte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern.
Zu den Impulsen auf den MV-Tourismustagen gehört eine Keynote mit anschließender Diskussionsrunde der renommierten Nachhaltigkeitsexpertin Tina Teucher, die das Thema regeneratives Wirtschaften mit Blick auf die Zukunftssicherung von Reiseregionen in den Mittelpunkt rückt. „Wenn Menschen reisen, wollen sie damit meist erstmal sich selbst erholen. Wenn sie aber darüber hinaus zur Regeneration von Natur, Gemeinschaften und Hoffnung beitragen können, schafft das entscheidende Mehrwerte als Pluspunkt für eine Destination“, sagte Teucher.
Als ausgewiesener Praxisexperte im Bereich „Regenerativer Tourismus“ wird Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, das Thema mit Praxisbeispielen untersetzen. Mecklenburg-Vorpommern pflegt seit vielen Jahren auch eine touristische Partnerschaft mit dem Bundesland Niederösterreich. „Regenerativer Tourismus geht über den Ansatz des nachhaltigen Tourismus hinaus und strebt an, Destinationen und Gemeinschaften zu stärken und zu erneuern, anstatt sie nur zu erhalten. In Niederösterreich haben wir uns genau dafür entschieden. Wir wollen die Potenziale, die unser Land besitzt, für viele erlebbar machen und Besucher:innen mit Orten und ihren Bewohnern:innen verbinden. Das ist für uns der Weg, den Tourismus in eine langfristig gesunde Zukunft zu führen“, sagte Duscher.
Darüber hinaus wird auf der Konferenz auch das Thema Unternehmensnachfolge gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern des Landes beleuchtet. Dabei wird die Nachfolgezentrale MV mit ihren Service-Leistungen, darunter das Nachfolger-Portal, vorgestellt.
Im Foyer des Veranstaltungshauses, dem Radisson BLU Hotel Rostock, werden verschiedene Zukunftsprojekte des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern und dessen Partner vorgestellt. So werden auf Roll-ups Ergebnisse der Ideenwerkstätten für eine einwohnerorientierte Tourismusentwicklung präsentiert (vgl.: https://urlaubsnachrichten.de/artikel/trendwende-in-der-tourismusentwicklung-zehn-forderungen-der-einwohnerinnen-und-einwohner-aus-mv-an-die-politik). Daneben können Gastgebende die Perspektive wechseln, in dem sie sich mit einem Rollstuhl fahrend oder mit Simulationsbrillen ausgestattet durch das Gebäude bewegen und dabei von den Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderung ausgesetzt sind, erfahren. Des Weiteren wird es Informationen zum neuen Qualitätslosten mit Selbst-Check für das eigene Unternehmen (vgl.: qn.tourismus.mv/qualitaetslotse) geben. Nicht zuletzt stellt sich die Nachfolgezentrale MV mit ihrem Service vor.
Am Abend des 10. Oktober findet die Verleihung des Tourismuspreises Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Exklusiv-Partner ADAC Hansa in den Kategorien Lebenswerk und Innovation und die Vergabe einer Ehrennadel für besondere Verdienste im Tourismus statt.
Tags darauf stehen folgende Workshops auf dem Programm: „Wege zu einem zukunftsfähigen Tourismus: Regeneratives Agieren und E-Mobilität“, „Digitale Transformation im Tourismus: Vertrieb und KI im Fokus“, „Die Zukunft der Tourist-Information“ sowie „Fachkräftesicherung im Kontext von KI und Nachhaltigkeit“. Hier erhalten Interessierte in kleinerem Rahmen Impulse für ihre Arbeit.
Hintergrund zum bisherigen Verlauf der Saison: Sommersaison auf hohem Niveau, Hoffen auf guten Herbst
Im den ersten sieben Monaten des Jahres wurden 4,52 Millionen Gästeankünfte (+2,8 Prozent im Vergleich zu 2023) und 18,5 Millionen Übernachtungen (+1,8 Prozent im Vergleich zu 2023) in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Das ist für den oben genannten Zeitraum das zweitbeste Ergebnis nach 2019 (Rekordjahr). Im März und Mai wurden (u. a. bedingt durch die Lage der Feiertage an Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten) Rekordwerte bei den Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern erzielt. Zum Vergleich: In Deutschland wurden in den ersten sieben Monaten 280,3 Millionen Übernachtungen (+1,8 Prozent im Vergleich zu 2023) gezählt. Damit liegt Mecklenburg-Vorpommern in der Wachstumsdynamik im Mittelfeld im Bundesländerranking und zwar genau auf dem Deutschland-Niveau. Dennoch zeigte die letzte Branchenumfrage, dass es trotz der Zuwächse bei den Übernachtungen hierzulande viele zufriedene, aber auch viele unzufriedene Gastgebende gibt. Gesunkene Erträge (gaben 66 Prozent der Betriebe an) und die nach eigenen Angaben gesunkenen Gästezahlen (gaben 61 Prozent der Betriebe an) sind die maßgeblichen Nennungen, die die Unzufriedenheit begründeten.
So sieht es in den Reiseregionen aus
Fast alle Reiseregionen verzeichnen von Januar bis Juli Übernachtungszuwächse. Westmecklenburg (+4,5 Prozent) und Vorpommern (+2,9 Prozent), die Mecklenburgische Ostseeküste (+2,2 Prozent) und Rügen/Hiddensee (+0,9 Prozent). Die Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz verbucht einen leichten Rückgang von 0,9 Prozent bei den Übernachtungen.
Internationaler Tourismus
Im internationalen Tourismus vermeldet das Statistische Amt von Januar bis Juli 2024 rund 219.000 Gästeankünfte (+11,2 Prozent zu 2023) und 570.000 Übernachtungen (+6,2 Prozent zu 2023). Zwar ist die Erholung gegenüber 2023 bei ausländischen Gästen weiterhin deutlich stärker zu spüren, als bei den Gästen aus dem eigenen Land, aber bis hin zur Erreichung des Vor-Corona-Niveaus wird es noch eine Weile dauern. Im Juli 2024 machte sich die Fußball-WM für den internationalen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern eher negativ bemerkbar und führte zu rückläufigen Übernachtungszahlen (-5,6 Prozent), während in allen anderen Monaten dieses Jahres die Übernachtungen aus dem Ausland über den jeweiligen Vorjahreswerten lagen. Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) arbeitet derweil weiter am Thema Internationalisierung. Im März dieses Jahres wurde die neue Strategie „Internationale Marktbearbeitung“ auf den Weg gebracht, um mittel- und langfristig das Aufkommen internationaler Gäste insbesondere aus den Märkten Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen, Niederlande, Polen sowie den USA zu steigern. Dieses Ziel soll in den europäischen Märkten mit Blick auf das Zusammenführen von Ressourcen über die Marktbearbeitung im Verbund passieren.
Herbst: Drei Millionen Übernachtungsgäste erwartet
Laut der aktuellen Branchenumfrage unter rund 300 touristischen Leistungsträgern in Mecklenburg-Vorpommern erwarten diese für die Herbstmonate ähnliche Nachfrage- und Auslastungsquoten wie im vergangenen Jahr. Nach Einschätzung des Landestourismusverbandes und mit Blick auf die gute Wetterlage in den vergangenen Wochen werden im Herbst insgesamt bis zu drei Millionen Übernachtungsgäste im Urlaubsland erwartet. Um dafür zusätzliche Impulse zu setzen und die Nachfrage zu stärken, hat der Landestourismusverband eine groß angelegte Herbstkampagne, vornehmlich in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, gestartet (vgl.: urlaubsnachrichten.de/artikel/landestourismusverband-verstaerkt-herbstkampagne).