Interview mit Thomas Heilmann, Kurdirektor beim Eigenbetrieb Kaiserbäder Insel Usedom zum Thema „Baltic Lights & Großveranstaltungen in der Nachsaison“

TVIU: Was bedeutet eine Großveranstaltung wie Baltic Lights für die Kaiserbäder der Insel Usedom?

Heilmann: Neben dem Werbeeffekt für die Kaiserbäder steigert sich durch Veranstaltungen wie das BALTIC LIGHTS auch der Lifestyle-Faktor. Das Baltic Lights ist eines der beliebtesten Events von Mecklenburg-Vorpommern. Und bundesweit mittlerweile ein sehr bekanntes.

Das führt auch zu hohen Buchungszahlen der Kaiserbäder im März. Die Auslastung in dieser, eigentlich schwachen Nebensaison ist hoch, teilweise waren keine freien Unterkünfte mehr zu bekommen.

Das führt zu erhöhten Umsätzen in allen Bereichen nebst Kurtaxeinnahmen.

TVIU: Sind diese Art der Großveranstaltungen in den Aufenthaltsstatistiken zu erkennen? Und welche weiteren Effekte haben diese Veranstaltungen für die drei Kaiserbäder und die Insel Usedom?

Heilmann: Die Übernachtungszahlen konnten zu dem entsprechenden Wochenende vor 2016, ca. verdreifacht werden und die Tageskureinnahmen mit Parkgebühren vervierfacht. 

An erster Stelle dieser Investition steht die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Kaiserbäder und der Insel Usedom im deutschsprachigen Raum. Ca. 65% der Deutschen wissen nichts von Usedom oder der geografischen Lage.

Die in allen Presse-Berichten am meisten genannten und relevanten Begriffe sind #usedom  #kaiserbäder #heringsdorf #strand #baltic lights #sonneninsel #seebrücke #langen Strände der Kaiserbäder #Highlight der Kaiserbäder #leuchtende Feuer #huskys #promis auf usedom

TVIU: Kritiker sagen, dass diese Großveranstaltungen einen hohen Aufwand vor Ort sowie entsprechende Kosten versuchen. Wie positionieren Sie sich zu diesem Meinungsbild?

Heilmann: Natürlich weiß ich, dass den Einwohnern der Kaiserbäder an diesem Wochenende, durch den Verkehr, die parkenden Autos, bis hin zum Hundebellen einiges an Toleranz abverlangt wird, aber wie heißt es zu oft „hier ist ja nichts los“ und an dem Wochenende ist nun einmal richtig was los. Nach dem langen Winter tuen allen Beteiligten die Einnahmen gut. 

Alle TV Berichte, Artikel in diversen Zeitschriften, Tageszeitungen und Onlineportalen mit Reichweite in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden erfasst und im Wert berechnet. Eine ganze Seite in der BUNTE z.B. hat einen Anzeigenwert von mehr als. 35.000 EUR

Alle Veröffentlichungen zum BALTIC LIGHTS 2023 hätten die Kaiserbäder umgerechnet die Werbekostensumme von 10.500.000,00 Millionen EUR gekostet. 

Das entspricht also einem Faktor von 73 gegenüber dem investierten Geld. Die Gemeinde Heringsdorf hat also 73 Mal soviel zurückbekommen, wie sie eingesetzt hat.

Im Marketing ist schon der Faktor 3 ein guter Erfolg.

Das Baltic Lights engagiert sich seit Jahren für den Kampf gegen den Hunger. Vor Ort wurden ca. 65.000 EUR Spenden eingesammelt. Diese Summe wird durch die Bundesregierung, die EU und den vereinten Nationen vervierfacht.

https://www.welthungerhilfe.de/spenden

Aus 65.000 EUR werden somit 260.000 EUR

Durch die bundesweiten Presseberichte zum BALTIC LIGHTS mit genannten Spendenkonten werden erfahrungsgemäß weitere 200.000 EUR von Lesern und TV-Zuschauern gespendet. Initiiert durch das Engagement der TV Stars vor Ort.

Aus somit 265.000 EUR können folglich am Ende 1.060.000,00 EUR Spenden für die Projekte der Welthungerhilfe entstehen.

Das Baltic Lights und damit die Kaiserbäder sind von der Aufmerksamkeit her die größte mediale Plattform der Welthungerhilfe bundesweit. Hier geht es nicht nur um die Generierung von Spenden sondern um das Engagement von Menschen für Menschen in Not weltweit.

Weiterhin kommen Einnahmen für die Gewerbetreibenden, damit Gewerbesteuer für die Gemeinde, Umsatzsteuer für das Land und Parkeinnahmen für die Kommune noch hinzu. Leider wird der Effekt durch die am Sonntag geschlossenen Läden zum Teil verschenkt.

TVIU: Würden Sie befürworten, mehr Veranstaltungen dieser Art in der Nachsaison zu veranstalten und warum?

Heilmann: Ich denke, dass man mit der Häufigkeit sensibel umgehen muss, um die Fauna und Flora nicht zu überlasten und die Geduld der Einwohner nicht zum sehr zu strapazieren, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier alle vom Tourismus leben. Es gäbe diese Schönheit und Vielfältigkeit in den Angeboten nicht ohne Tourismus. 

Vielen Dank an Herrn Heilmann!